Aktionserklärung : Grüsse nach Paris
In der Nacht vom 16. auf den 17. November 2005 haben wir beim französischen
Generalkonsulat in Zürich an der Signaustrasse auf dem Bonzenauto des
Konsuls eine Rakete deponiert.
Grüsse nach Paris
Folgendes E-Mail erhielten wir am 17.11.05 :
Revolutionäre Grüsse an die Kämpfenden drinnen und drausen im Pulverfass
Frankreich
In der Nacht vom 16. auf den 17. November 2005 haben wir beim französischen
Generalkonsulat in Zürich an der Signaustrasse auf dem Bonzenauto des
Konsuls eine Rakete deponiert.
Genau zu der Zeit, in der die soziale Revolte in den ImmigrantInnenvierteln
den französischen Staat erschüttert, eröffnet dieser Staat gegen sieben
GenossInnen der PCE(r) und GRAPO den Prozess.
In Frankreich sitzen die Gefangenen aus der Action Direct, der (n)PCI,
George Ibrahim Abdallah und über 200 politische Gefangene aus dem
Baskenland, der Bretagne und aus dem arabischen Raum in den Knästen. Wir
solidarisieren uns mit ihnen und allen politischen Gefangenen weltweit.
Den sieben GenossInnen der Restrukturierten Kommunistischen Partei Spaniens,
PCE(r), wird seit dem Mittwoch, dem 16. November 2005 der Prozess vor einem
Pariser Gericht gemacht. Sie wurden am 9. November 2000 in einer
koordinierten Aktion von französischen und spanischen Spezialeinheiten
festgenommen.
Die PCE(r) wurde als Antwort auf die Linie der offiziellen Kommunistischen
Partei Spaniens 1975, in der Endphase des Franco-Regimes, gegründet. Die
marxistisch-leninistischen Grundlagen der illegalen Organisation bestimmen
bis heute ihre Interventionen in den konkreten Klassenkämpfen und
internationalen Debatten.
Ab 18.10. führen sie einen unbefristeten Hungerstreik gegen die
politisch-juristischen Konstrukte gegen sie, gegen die Isolationshaft und
für ihre Freiheit. Wie die politische Machtdemonstration des französischen
Staates an ungebrochenen RevolutionärInnen aussieht, zeigt das Beispiel der
Gefangenen aus der Action Diret. Seit Jahren sind sie teilweise schwer krank
und werden dennoch unter demselben Haftregime festgehalten wie bisher. Dies
obwohl sie sie Strafen, zu denen sie verurteilt wurden, längst abgesessen
haben.
Auch der revolutionäre Kommunist aus dem Libanon, George Ibrahim Abdallah,
sitzt seit 22 Jahren im Knast. Die Knasttore sollen auch für ihn
verschlossen bleiben, solange er ungebrochen ist.
Die Antwort der Bourgeoisie und ihres Staates auf den Kampf militanter
RevolutionärInnen steht nicht in einem luftleeren Raum. Kaum hat der
französische Staat den Werftarbeiterstreik niedergeschlagen, kommt es zu
einer sozialen Revolte, bei der die Verrohungstendenzen der kapitalistischen
Gesellschaft unübersehbar zu Tage treten. Nicht die "Sinneskrise", wie
Jaques Chirac meinte, sondern die Perspektivelosigkeit in der
kapitalistischen Produktionsweise für die Mehrheit der Menschen führt zu
Kämpfen und Revolten. Dass revolutionäre Gefangene, die einer spontanen
Revolte eine antikapitalistische Perspektive geben könnten, weggesperrt
werden sollen, kann nicht verwundern. Ihr Kampf für die Perspektive einer
Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung soll von der Strasse gefegt
werden.
Jedoch lässt sich diese Perspektive und ihr Kampf weder verbieten noch
wegsperren.
Der Kampf geht weiter...
Für eine revolutionäre Perspektive !